FOKUSPROGRAMM HAUNTINGS
Mit dem diesjährigen Festivalschwerpunkt HAUNTINGS setzen wir einen umfassenden Programmfokus auf die sichtbaren und unsichtbaren Einflüsse vergangener Geister und möglicher Zukünfte auf die Gegenwart. Im Haupt- und Rahmenprogramm, sowie den Programmen von Jacqueline Nsiah und von Djamila Grandits und Lara Bellon werden koloniale Hegemonien, neokoloniale Praktiken und dekoloniale Strategien verhandelt – von der Suche nach und Rückforderung von der eigenen Geschichte bis hin zu archivarischen Aufarbeitungen und filmischen Dekonstruktionen.
Afrofuturistische und indigene Gegenerzählungen zu Geschichte(n) einer sich fortschreibenden Gewalt werden entworfen, die anhaltenden Auswirkungen des Kolonialismus auf den globalen Süden werden deutlich und die archivarische Aufarbeitung der eigenen Geschichte und des kollektiven Gedächtnisses wird zum Akt des Widerstands. Realitäten von Gesellschaften, die von andauernder struktureller Gewalt und kriegerischen Konflikten heimgesucht werden, werden aufgezeigt und Wege zu kollektiver Heilung begangen. Die Zusammenhänge vom historischen Umgang eines Gegeneinanders zu heutigen politischen Konflikten und der menschgemachten Klimakrise werden sichtbar gemacht und reflektiert.
In einer Diskussion, einem Film Talk, einer Masterclass und der Keynote werden die Methoden und Erzählformen in der Auseinandersetzung mit Geistern der Vergangenheit und Gegenwart untersucht und deren filmische Umsetzungen und Bedeutungen diskutiert. Von den Kinoleinwänden und in Sound- und Tanzperformances durchdringen die Geister den Kinoraum.