2007

VICTORIA DE TODOS SANTOS

VICTORIA DE TODOS SANTOS

Studentinnengruppe der Universität Oaxaca | Mexiko 2006 | 13 Min. | OmeU 

Die Vorgeschichte: Aufstände und Demonstrationen gab es in Oaxaca/ Mexiko aufgrund der enormen, sozialen Kluft, der ständigen Ausbeutung der ärmsten Bevölkerungsschichten und der permanenten Versuche die Campesinos um Grund und Boden zu prellen, immer wieder. Neoliberale Praxen, wie die Exekutierung des Plan Puebla Panama, und die jüngste Privatisierungsoffensive verschlechterte die Lebensbedingungen der unteren sozialen Schichten um ein weiteres. Die Protestwelle im Sommer und Herbst 2006 begann als simple Lohnforderung von Seiten der LehrerInnen-Gewerkschaft, die eine finanzielle Anpassung an die erhöhten Lebenskosten forderte. Der Versuch der bundesstaatlichen Regierung, die Kundgebungen mit brutaler Repression niederzuschlagen bewirkten eine Radikalisierung der politischen Situation in Oaxaca mit Solidarisierungseffekt unterschiedlicher widerständigen Gruppen wie Gewerkschaften, sozialer Verbände, indianischer bäuerlicher und studentischer Organisationen, sowie Guerrilla-KämpferInnen. Die Situation eskalierte, als sich der korrupte Gouverneur Ulises Ruiz weigerte, zurückzutreten und der damalige mexikanische Präsident Fox die Entsendung von Sicherheitskräften (PFP) in den Bundesstaat Oaxaca angeordnete. 

Das Video dokumentiert die letzten Schlachten der APPO-AnhängerInnen mit der Bundespolizei in und um das Stadtzentrum von Oaxaca Ciudad: Angeblich wollte die Bundespolizei – PFP (Policia Federal Preventiva) – am 2.November nur die Barrikaden auf einer der Hauptverkehrsstraße vor einem der Eingangstore zur Autonomen Universität Benito Juárez in Oaxaca-Stadt räumen. Aller Wahrscheinlichkeit nach handelte es sich aber um eine gezielte Provokation, um einen Vorwand für das Einrücken auf den Universitäts-Campus zu finden. Dort befand sich zu diesem Zeitpunkt Radio Universidad – das wichtigste verbliebene Kommunikationsmittel der vereinigten Widerstands-Bewegung APPO. Im Laufe des Tages wird der Sender immer wieder mit Tränengas und Militär- Hubschraubern angegriffen. Letztlich gelang es einigen PFP-Einheiten die Barrikaden um die Universität zu durchbrechen, Radio Universidad abzuschalten, in weiterer Folge die Stadt Oaxaca unter militärische Kontrolle zu bringen, viele der politischen GegnerInnen zu inhaftieren und als äußeres Zeichen dieser groß angelegten Säuberungskampagne alle widerständigen Parolen in der Stadt zu übertünchen.